Raffinerie Schwechat – Quelle: Dimitry Anikin / Unsplash
Benzin so teuer wie zuletzt vor 8 Jahren
Seit August diesen Jahres haben die Ölpreise einen stetigen Anstieg hingelegt. Das ist für viele Verbraucher im ersten Moment eine abstrakte Information, hat aber direkte Auswirkungen auf alltägliche Produkte, wie Benzin und Diesel. Mitte letzter Woche wurde die Nordseesorte Brent für 76,35 US-Dollar pro Barrel (159 Liter) verkauft. Das sind 16 Cent mehr als am Vortag. Der Preis für US West Texas Intermediate (WTI) pro Barrel stieg um 15 Cent auf 72,38 US-Dollar.
Die Preise haben einen ordentlichen Anstieg hingelegt, wie der Preisvergleich mit September 2020 zeigt: damals lag der Preis für ein Barrel Brent bei fast nur knapp der Hälfte von 41,70 US-Dollar. Zuletzt war Benzin 2013 so teuer wie heute, wobei sich zur Zeit Diesel stärker verteuert als Super E10. Gründe für den aktuellen Anstieg sieht der ADAC im anhaltend teuren Rohöl und der steigenden Nachfrage nach Heizöl, da die Heizsaison vor der Tür steht.
In den letzten Wochen stiegen die Ölpreise auch deshalb, weil eine Unterversorgung in Aussicht stand. Hauptursache dafür sind Förderanlagen im Golf von Mexiko, die wegen des schweren Hurrikans Ida ausgefallen sind. Diese Entwicklung spiegelt sich im Rückgang der US-Lagerbestände über mehrere Wochen in Folge wider, die derzeit auf dem niedrigsten Stand der letzten drei Jahre liegen. Auch der wirtschaftliche Neustart nach der Coronavirus-Pandemie hat zu einem starken Anstieg der Ölpreise im Vergleich zum Vorjahr geführt.
Der Ölpreis ist neben der Steuerbelastung und der aktuellen CO2-Preise nur ein Faktor, der den Benzinpreis bestimmt. Das lässt sich daran beobachten, dass der Anstieg der Ölpreise sich nicht gleichzeitig in den Benzinpreisen niederschlug. Im vergangenen Jahr haben sich die Ölpreise fast verdoppelt, die Benzinpreise stiegen aber nur von durchschnittlich 1,29 Euro im Jahr 2020 auf durchschnittlich 1,52 Euro im Jahr 2021.